Weserbergland-Region setzt auf kooperative Strategien

3_1_04_Fotolia_26785260_M - BildPix.de_.jpg

Marktplatz in Rinteln an der Weser
Marktplatz in Rinteln an der Weser
Demografischen Wandel und Schrumpfung gemeinsam bewältigen

Die "Region Weserbergland plus" ist besonders stark vom demographischen Wandel und Bevölkerungsrückgang betroffen. Anstatt neue Siedlungsgebiete auszuweisen, wollen die Kommunen und Landkreise gemeinsam die bestehenden Siedlungsgebiete konsolidieren. "Umbau statt Zuwachs – Kooperation statt Konkurrenz" lautet die Devise für die Region.

Zur "Region Weserbergland plus" gehören 17 Städte und Gemeinden sowie die vier Landkreise Nienburg/Weser, Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden. Durch regionale Kooperationen will man die Region für die Herausforderungen des demografischen Wandel ‚fit’ machen und dem Bevölkerungsrückgang aktiv begegnen. Dafür wurde das Modellprojekt "Umbau statt Zuwachs" initiiert, das folgende Ziele hat:

  • Sensibilisierung für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung,
  • aktive Gestaltung von Umbau- und Schrumpfungsprozessen und
  • konsequente Entwicklung alter Orts- und Stadtkerne.

Der Nachbar darf nicht mehr als Konkurrent, sondern muss als Partner begriffen werden. So müssen sich die Gemeinden zukünftig auf Entwicklungsschwerpunkte einigen und dafür neue Formen der Arbeitsteilung erproben. Das gilt für die Siedlungsentwicklung, aber auch für Infrastrukturen und die Daseinsvorsorge, die aus finanziellen und qualitativen Gründen nicht mehr überall vorgehalten werden können.

Im Projekt entstand ein Handbuch zur aktiven Innenentwicklung, das Politik und Verwaltung, aber auch Bürgerinnen und Bürger über sinnvolle Konzepte informiert, sowie ein webbasiertes Leerstands- und Baulückenkataster.

"Umbau statt Zuwachs" – Gemeinsame Ziele

Eine Vollversammlung aus Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Kommunen hat als Grundlage der Zusammenarbeit folgende Ziele beschlossen:

  • Selbstverpflichtung der Kommunen
  • Freiwillige partnerschaftliche Zusammenarbeit
  • Interkommunale Abstimmung zukünftiger Siedlungsflächenentwicklung
  • Siedlungsflächen an zukünftiger Nachfrage orientieren
  • Folgekosten neuer Wohnstandorte berücksichtigen
  • Vorrang der Innenentwicklung
  • Konzentration auf zukunftsfähige Standorte, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen nutzen
  • Möglichkeiten des Rückbaus prüfen
  • Leerstands- und Baulückenkataster entwickeln
  • Berücksichtigung der Projektergebnisse in kommunalen Planungen

Weitere Informationen

Ansprechpartner

Landkreis Holzminden
Geschäftsstelle Modellprojekt "Umbau statt Zuwachs"
Sarah Schneider
Bürgermeister-Schrader-Straße 24
37603
Holzminden
+49 (0)5531 / 707-280
Marktplatz in Rinteln an der Weser

Auch interessant:

LeAn®

Lean Logo
Digitales Tool für Leerstands- und Ansiedlungsmanagement
Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet.

Flächen entsiegeln – Böden wiederherstellen

Entsiegelungspotenzial: Stellflächen und Garagen
Das Land Berlin erfasst und bewertet Entsiegelungspotenziale
Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.

Youngstown 2010

Brownfield in Youngstown
Rückbau: von Grau zu Grün!
In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt.

Flächensparende Industrie- und Gewerbeentwicklung

Gewerbegebiet
Wirtschaftliches Wachstum trotz Flächensparen?
Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar.

Das „Urbane Gebiet“

Geplantes „Urbanes Gebiet“ auf der Wallhalbinsel in Lübeck
Neue Möglichkeiten für Innenentwicklung und Nutzungsmischung
Die neue Gebietskategorie „Urbanes Gebiet“ erleichtert den Wohnungsbau im Innenbe-reich, führt zu einer größeren Nutzungsmischung und trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei.