Die Region Halle/Leipzig zieht an einem Strang
Eine Analyse des regionalen Bedarfs an bedeutsamen Gewerbe- und Industrieflächen ab 5 ha in der Region Halle/Leipzig deckte auf, dass gerade für die in der Region wichtigen Branchen wie Automobil- und Zulieferindustrie, Logistik sowie Chemie nur wenige attraktive Flächen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig entsprechen viele der vorhandenen Gewerbeflächen nicht der aktuellen Nachfragesituation. Sie liegen teilweise brach und können nur schwer oder gar nicht vermarktet werden. Diese Flächen belasten die kommunalen Haushalte, er werden keine Steuereinnahmen generiert und keine Arbeitsplätze geschaffen. Nur noch wenige großflächige und attraktive Industrie- und Gewerbeflächen stehen zur Verfügung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region.
Kommunen handeln gemeinsam
Als Gegenmaßnahme starteten die Oberzentren Halle (Saale) und Leipzig, die Mittelzentren Merseburg und Schkeuditz sowie weitere interessierte Städte und Gemeinden, die Landkreise, die Regionalen Planungsverbänden und Landesbehörden einen Kooperationsprozess für eine interkommunale Gewerbeflächenentwicklung. In den Arbeits- und Steuerungsgremien sind sowohl Vertreter aus den Planungsbereichen als auch aus der Wirtschaftsförderung vertreten.
Im Jahr 2010 wurde eine "Gemeinsame Erklärung" unterzeichnet und 2014 aktualisiert, nach der die beteiligten Partner sich zur freiwilligen und gleichberechtigten Zusammenarbeit bekennen.
Den Beteiligten der interkommunalen Kooperation ist es gelungen, einen Prozess der regionalen Abstimmung, des regionalen Denkens und des regionalen Handelns in Gang zu setzen. Der weitere Kooperationsprozess kann helfen, das Konkurrenzdenken weiter aufzulösen, eine nachhaltige Flächenpolitik zu befördern, die regional abgestimmte Entwicklung und Vermarktung von regional bedeutsamen Gewerbe- und Industrieflächen planerisch zu steuern und zu unterstützen sowie, nicht zuletzt, auch die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken.
Inzwischen ist die Kooperation in die Arbeitsstrukturen der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland (EMMD) als ein Beispielprojekt der regionalen Zusammenarbeit integriert.