Sachsen-Anhalt liegt bei der Flächeninanspruchnahme bei nur 1,0 Hektar pro Tag

Im Koalitionsvertrag des Landes aus dem Jahr 2016 wurde ein Ziel von 1,3 Hektar neu beanspruchter Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Tag genannt. Dieses Ziel wird bei einem momentanen Stand von 1,0 Hektar sogar unterboten.

Anlässlich einer digitalen Fachtagung zum Thema Flächenrecycling im Mai 2021 würdigte die Umweltministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Claudia Dalbert, die Erfolge des Landes zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme.

Das Flächenrecycling wurde als wichtiges Werkzeug für die Verringerung der Flächenneuinanspruchnahme und der Flächenversiegelung genannt. So werden auch in der laufenden EFRE-Förderperiode seitens des Landes mit den Richtlinien Bodenschutz und Altlastsanierung die Wiederherrichtung von Brach- und Konversionsflächen in Städten und deren Umland gefördert. Außerdem habe die Altlastenfreistellung wesentlich dazu beigetragen, dass kontaminierter Standorte revitalisiert und in den wieder in den Flächenkreislauf überführt werden konnten. Beabsichtigt sei, zukünftig Bürger*innen enger in Planungen bzw. Maßnahmen zur Wiedernutzung von Brachflächen einzubeziehen.

Außerdem wurde auf der Fachtagung zum Flächenrecycling der Entwurf für einen neuen Bodenschutzplan des Landes vorgestellt. Sachsen-Anhalt ist seit der Wiedervereinigung durch einen kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang gekennzeichnet und hat aktuell etwa 2,2 Millionen Einwohner*innen. Unter Zugrundelegung des Koalitionsvertrags (Entwurf) der neuen Landesregierung, wonach darauf abgezielt wird „… die Flächenversiegelung in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes zu begrenzen …“, müsste das Land bis 2030 eine tägliche Flächeninanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke von unter 0,8 Hektar anstreben.

Luftbild des Ortsteils Westerhausen (Thale) am Harz