Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland

Das Öko-Institut veröffentlichte eine Überblicksstudie zur aktuellen Situation bei PV-Freiflächenanlagen in Deutschland. Diese gibt einen Überblick zu Flächenkulissen, Potenzialen, Finanzierung, Nachhaltigkeit und Produktionskapazitäten.

Ende 2023 entfielen ca. 30% der installierten PV-Anlagen in Deutschland auf Freiflächenanlagen. Um den Freiflächenausbau zu stärken, wurden letztes Jahr in der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) diverse Neuerungen für die PV-FFA beschlossen. Allerdings birgt der Ausbau von PV-Freiflächenanlagen (PV-FFA) ein gewisses Konfliktpotenzial, da sie mit anderen Nutzungsformen konkurriert. Um diese Nutzungskonflikte zu vermeiden, sollte zum einen weiterhin ein großer Anteil des PV-Ausbaus auf Dachflächen erfolgen und Freiflächen-Anlagen vorranging auf vorbelasteten oder versiegelten Flächen erfolgen.
Kernergebnisse der Studie sind mit Bezug zum Thema Flächensparen folgende:

  • Zum 31.12.2023 waren in Deutschland 81,9 GW Photovoltaik installiert. Davon entfielen 29% auf Freiflächenanlagen. Im EEG 2023 ist eine hälftige Aufteilung des Zubaus auf Dach- und Freiflächenanlagen geplant. Dafür wurden die Ausschreibungsvolumina für Freiflächenanlagen schrittweise deutlich erhöht und sollen ab dem Jahr 2025 9,9 GW pro Jahr betragen
  • Insgesamt ist das Flächenpotenzial wesentlich größer als der benötigte Zubau von 200 GW bis 2040. Dieser könnte bereits vollständig durch PV-Anlagen auf vorbelasteten Flächen (z.B. Parkplätze, Randstreifen, Gewerbegebiete) gedeckt werden. Sogenannte benachteiligte Gebiete auf landwirtschaftlichen Flächen müssten, wenn überhaupt nur in sehr geringem Umfang in Anspruch genommen werden. Anlagen außerhalb der EEG-Flächenkulisse erscheinen in diesem Kontext nicht notwendig
  • Erhebliche technisch-realisierbare Potenziale, mit gleichzeitigen Synergieeffekten liegen auf landwirtschaftlichen Flächen, Mooren und Gewässern durch die Nutzung von Agri-, Moor-, und Floating-PV vor. Da diese Anlagen durch höhere Kosten Wettbewerbsnachteile aufweisen, ist ein separates Ausschreibungssegment in der Planung
  • Würden die bis 2040 vorgesehenen PV-FFA ausschließlich auf mit Energiepflanzen belegten Flächen erfolgen, bräuchte es nur 9% der dafür aktuell belegten Fläche. Aufgrund des wesentlich höheren Energieertrags von PV im Vergleich zu Biomasse könnte mit diesem Bruchteil der Fläche jedoch das 2,4fache der Energie erzeugt werde

Weitere Informationen

Die Ergebnisse der Studie sind abrufbar unter:
www.oeko.de//fileadmin/oekodoc/PVFFA_Ueberblicksstudie.pdf

Schafe und Photovoltaik auf einer Wiese