Forschungsprojekt entwickelt Tool für ein integriertes Flächen- und Ressourcenmanagement

Bauflächen sind heiß begehrt. Wohnraumengpässe und Preissteigerungen besonders in beliebten Wohnlagen verdeutlichen das. Mit Blick auf eine zukunftsfähige Stadt- und Ortsentwicklung treten Nutzungskonflikte zutage, denkt man an Herausforderungen wie Klimaanpassung und Resilienz. Daher werden Planungswerkzeuge für die kommunale Verwaltung benötigt, die Informationsgrundlagen zur Eignungsbewertung und Wirkungsanalyse in der Flächenentwicklung bereitstellen.

Das Projekt „KFMplus - Integriertes kommunales Flächen- und Ressourcenmanagement“ entwickelt Planungswerkzeuge der nächsten Generation. KFMplus steht für ein Softwarepaket, das ein Kernmodul zur integrierten Innenentwicklung mit Modulen für einen vorausschauenden Klima-, Umwelt- und Naturschutz kombiniert. Zusätzliche Schnittstellen zu CitizenScience-Modulen und Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung binden die Menschen vor Ort in Entscheidungsprozesse ein und sorgen für Transparenz in den Verfahrensabläufen. Weitere Module liefern Informationen über lokale Ausstattungsqualitäten und Erreichbarkeiten von Einrichtungen und adressieren somit Fragen räumlicher Gerechtigkeit in der Daseinsvorsorge. Indikatorkonzepte und interaktive Visualisierungen vereinfachen die Zugänglichkeit dieser vielfältigen Datengrundlagen für Nutzer und Anwender. Die im Projekt entwickelten Werkzeuge von KFMplus können je nach Bedarf mit optionalen Modulen und weiteren Ergänzungen individuell angepasst werden.

Die Zusammenführung und integrierte Bewertung von Informationen über Innenentwicklungspotenzialflächen ist Voraussetzung für Planungen, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Belange integrieren. Denn gerade durch die oben genannten Zielkonflikte wird es in Zukunft wichtiger, kommunale Flächenplanungen wie die Überbauung innerörtlicher Freiflächen unmittelbarer mit z. B. Informationen zu Umweltwirkungen (Überbauung von klimatisch bedeutsamen Flächen, Verlust von grünen Freiräumen in dicht besiedelten Quartieren) zu verknüpfen. Auswirkungen werden umfänglicher analysiert und bereits im Planungsstadium greifbar.

Die Anwendungen werden im oberbayerischen Dachau (47.900 EW, Landkreis Dachau) und in der Gemeinde Wilburgstetten in Mittelfranken (2.200 EW, Landkreis Ansbach) erprobt. Das vom BMBF im Programm „KMU innovativ“ geförderte Projekt soll im September 2022 abgeschlossen werden. Die Ergebnisse sollen dann für die Anwendung in Kommunen bereitstehen.

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Altstadt Dachau