Vom Kommen, Gehen und Bleiben (KoBaLd)

Wanderungsgeschehen und Wohnstandortentscheidungen aus der Perspektive ländlicher Räume

Ländliche Räume wurden über lange Zeit in der öffentlichen Debatte oft pauschal als Abwanderungsregionen beschrieben. Das Projekt KoBaLd analysiert unterschiedliche Wanderungsrichtungen und subjektive Motive, um eine faktenbasierte Diskussion über Wohnstandortentscheidungen zu ermöglichen.

Die Vielfalt der Wanderungen, die ländliche Räumen betreffen, und die ihnen zugrundeliegenden Entscheidungsprozesse sind für Deutschland bislang kaum systematisch erforscht. Dabei besteht ein grundlegendes Defizit darin, dass es (aktuell) keine große bundesweite Befragung gibt, die einen fundierten Überblick über Ursachen und Motivlagen ermöglicht. Im KoBaLd-Projekt soll das mit ländlichen Räumen verbundene Wanderungsgeschehen mit verschiedenen Methoden untersucht werden. Auch Bleibeentscheidungen sowie multilokales Wohnen werden dabei in den Blick genommen. Dabei konzentrieren sich das Projekt unter anderem auf bestimmte Lebensphasen und -übergänge, in denen es regelmäßig zu Abwägungen hinsichtlich einer Veränderung des Wohnstandorts kommt (z. B. Ausbildungsbeginn, Familiengründung oder Beendigung des Erwerbslebens).

Als Ergebnis des Projektes wird eine Quantifizierung der verschiedenen, ländliche Räume betreffenden Zu- und Abwanderungsprozesse seit 2005 erwartet. Wanderungen und Bleibeentscheidungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, die mit bestimmten Lebensphasen verbunden sind, sollen verlässlich analysiert werden. Damit lassen sich vorherrschende Annahmen zu den Motiven, Mechanismen und Anlässen von Wohnstandortentscheidungen, auf die sich auch (regional-) politisches Handeln richtet, kritisch prüfen und empirisch untermauern.

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