Enormes Potenzial durch Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden im Bestand

Die TU Darmstadt und das Pestel-Institut Hannover haben in einer im Februar 2019 veröffentlichten Studie Wohnraumpotenziale in urbanen Lagen erhoben, die durch die Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden im Bestand erschlossen werden könnten. Im Zentrum der Untersuchung standen Potenziale durch die Aufstockung von Bürogebäuden, Supermärkten und Parkhäusern in Innenstädten.

Mit konservativen Annahmen von Mengen, Flächen und Verdichtungsschlüsseln beschreibt die Studie deutschlandweit folgendes Potenzial:

  • 1,1 Mio. bis 1,5 Mio. Wohneinheiten auf Wohngebäuden der 1950er bis 1990er Jahre,
  • 20.000 Wohneinheiten oder soziale Infrastruktur auf Parkhäusern der Innenstädte,
  • 560.000 Wohneinheiten durch Aufstockung von Büro- und Verwaltungsgebäuden,
  • 350.000 Wohneinheiten durch Umnutzung des Überhangs (Leerstand) von Büro- und Verwaltungsgebäuden,
  • 400.000 Wohneinheiten auf den Flächen von eingeschossigem Einzelhandel, Discountern und Märkten, bei Erhalt der Verkaufsflächen.

Insgesamt bergen die betrachteten Gebäudetypologien ein Potenzial von 2,3 Mio. bis 2,7 Mio. Wohnungen.

Die Autoren der Studie weisen auch auf notwendige hin, die die Rahmenbedingungen für Aufstockung und Umnutzung der untersuchten Bestandpotenziale verbessern könnten wie z.B. Vorschriften des Brandschutzes und zur Schaffung von Pkw-Stellplätzen.

Die Studie wurde im Auftrag von 14 Organisationen und Verbänden der deutschen Planungs-, Bau- und Immobilienbranche erarbeitet.

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